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Inka und Grappa tanzen eine Clownsnummer |
Saskia hat mich um einen Gastbeitrag
gebeten. Nun, dieser Bitte komme ich sehr gern nach. Vor allem
deshalb, weil Saskia mich gebeten hat, über eins meiner
Lieblingsthemen zu schreiben: Dogdance und wie ich überhaupt dazu
gekommen bin, mit Hunden zu tanzen.
Also: Auf die Schnapsidee, einen Border
Collie anzuschaffen, folgte schnell die Erkenntnis, dass nur
Gassigehen mit solch einem
Hund
zwischen Genie und Wahnsinn nicht genügt. Das war
1999. Im Januar dieses Jahres war
Grappa
beziehungsweise die Maus, später
Grappamaus
und eigentlich „Dana von Hamels Hof“, eingezogen. So habe ich
dann mit meiner Maus alles Mögliche und auch Unmögliche an
Beschäftigungen für zickige Hündinnen ausprobiert, bevor ich im
Spätsommer 1999 an einem Obedienceseminar mit
Hetty
van Hassel teilnahm. Dabei lernte ich Dogdance und
Clickertraining kennen – und blieb dabei.
So, nun habe ich genug Werbung gemacht.
Zur Sache, zum schönsten Hundesport überhaupt, der viel mehr als
ein Sport ist: Dogdance ist toll, weil wirklich jeder mit wirklich
jedem Hund jederzeit tanzen kann – und sollte. Denn Dogdance ist
mehr als Tricktraining mit Musik im Hintergrund. Obedience-Sportler
machten sich einst klassische Musik beim Training an, um die eigene
Stimmung zu heben, was sich selbstverständlich ausgesprochen positiv
auf das Training mit den Hunden ausgewirkt hat.
Ich mache das auch oft so: Ich mache
Musik an oder das Radio lauter und fange an, im Raum umherzulaufen,
zu tanzen – dabei bleibe ich nie allein. Wie selbstverständlich
laufen meine Hunde mir nach, rechts und links neben mir. So starten
oft die kreativsten Trainingseinheiten. Ich beklicke anfangs nur das
Mitmachen, frühestens nach ein, zwei Minuten sage ich etwas wie
„Fuß!“ und baue bewusst Slalomwenden und Twist Turns ein.
Für mich ist das der perfekte Start in
eine Trainingseinheit: Ich selbst bekomme immer gute Laune, wenn ich
mich im Takt zu einer Musik bewege; und die Motivation beim Hund ist
automatisch von Beginn an hoch – schließlich hat er entschieden,
dass er lieber mit mir tanzt als etwas anderes zu tun.
Mit Grappa habe ich zu „Follow me“,
„Hier kommt die Maus“, „Football’s coming home“ und einigen
anderen Liedern getanzt. Ich habe nicht mal gemerkt, dass die Maus im
Alter taub geworden ist. So ein treuer Tanzpartner ist sie. Und so
wie sie beim Dogdance erraten musste, welchen Trick ich wohl sehen
möchte, hat sie das auch im Alltag getan. Für einen Hund gibt es
nämlich keinen Unterschied zwischen nützlichen Übungen (Kommen auf
Zuruf; Warten; Verzicht aufs Ausreißen der Arme von Zweibeinern, die
das andere Ende der Leine festhalten;…) und lustigen Tricks
(Pfötchen geben, Rückwärtslaufen,…). Das heißt: Wer es schafft,
mit seinem Hund zusammen eine Choreographie auf sechs Beine zu
stellen, meistert den Hundealltag lässig, weil er mit seinem Hund zu
einem Team geworden ist.
Grappa und ich sind ein tolles Team
geworden. Leider ist der Taubheit auch die Senilität gefolgt. Sie
ist jetzt 14 Jahre alt – und tanzt keine Choreographien mehr. Aber
Spaß am Leben hat sie noch; und manchmal erinnert sie sich sogar an
kleine Tricks und tippelt plötzlich rückwärts durch meine Beine.
Sie ist wie ich: tanzend. Und so sind auch meine anderen Hunde –
nach Grappa kamen dann ja noch drei weitere Border Collies dazu.
Ich bin selbstverständlich Mitglied
des Vereins
Dogdance
International und darf als
offizielle
Richterin Turniere richten. In meiner Freizeit
betreibe ich ansonsten die
Unternehmung
„Grappamaus & friends“, das heißt, ich
präsentiere Dogdance auf Veranstaltungen, biete Workshops an, gebe
hin und wieder Seminare und Einzelunterricht und halte Vorträge. Ich
trete auch auf Messen und ähnlichen Veranstaltungen mit meinen
Hunden auf. Mehr
über
mich und mein zum Lazarettquartett mutiertes
Hunderudel steht in meinem
Hundeblog.
(Dieser Beitrag wurde von
Inka Burow geschrieben)