Dienstag, 13. Januar 2015

Eingewöhnung: Vertrauen - Bindung - Kommunikation





Einer der größten Schritte in der kindlichen Entwicklung (und auch in der elterlichen Entwicklung) ist wohl die Eingewöhnung in eine Kita, Krippe oder den Kindergarten. Von den Eltern lösen, neue Kontakte knüpfen, soziales Verhalten in unterschiedlichen Gruppen üben und neue Anreize kennenlernen ist in diesem Schritt inbegriffen.
Nun ist dies die positivste Auffassung was eine Kita/Krippe/Kindergarten für unser Kind bedeuten kann. Negativ betrachtet kann man sagen, dass dieser Schritt Angst, Unsicherheit und Instabilität bedeuten kann. Die negative Auffassung wird vor allem durch einen Punkt beeinflusst: Die Eingewöhnung.




Die Eingewöhnungszeit ist die Zeit, in der das Kind langsam und in Sicherheit lernt sich von den Eltern zu entfernen und in einem geschützten Raum mit neuen Bezugspersonen Erfahrungen sammelt. Um dies überhaupt erst zu ermöglichen ist es wichtig, dass Bezugspersonen wirklich das sind wofür sie stehen: Sie sollen Bezug zum Kind haben und Bezug nehmen auf die Bedürfnisse des Kindes.
Die Individualität der Kinder bestimmt daher das Tempo der Eingewöhnung. Es muss Zeit zum Beobachten und Abwägen sein, es muss genauso Zeit sein um alle kennenzulernen. Es müssen Angebote an das Kind erfolgen und es muss Zeit gegeben werden sich sicher zu fühlen.
Es wird vor allem eines jetzt schon ersichtlich: Der Aufbau einer guten Beziehung zwischen Bezugsperson und Kind erfolgt nicht in 5 min. Stufe für Stufe muss man miteinander gehen, immer in dem Wissen, dass dieses Projekt sehr zerbrechlich sein kann. Das bedeutet eben auch, dass eine Eingewöhnung nicht darin besteht das Kind direkt eine Stunde mit der neuen Bezugsperson allein zu lassen, egal ob es schreit oder lacht. Feinfühliges und empathisches Verhalten sind hier wichtige Schlagwörter:

„ >>Feinfühliges Verhalten<< der Bezugsperson besteht darin, dass diese in der Lage ist, die Signale des Kindes wahrzunehmen (z.B. sein Weinen), sie richtig zu interpretieren (z.B. als Suche nach Nähe und Körperkontakt) und sie auch angemessen und prompt zu befriedigen. Dies geschieht in den vielfältigen alltäglichen Interaktionen unzählige Male. Der Säugling entwickelt häufiger zu derjenigen Bezugsperson eine sichere Bindung, die durch ihr Pflegeverhalten seine Bedürfnisse feinfühlig in der oben beschriebenen Art und Weise befriedigt. Werden dagegen die Bedürfnisse in den Interaktionen mit der Bezugsperson gar nicht oder inkonsistent (...) beantwortet, entwickelt sich häufiger eine unsichere Bindung.“ (Karl Heinz Brisch, Bindungsstörungen, S. 36f)

Das bedeutet schlichtweg: Das Kind muss die Sicherheit haben, dass auf seine Bedürfnisse immer, ohne Ausnahme, angemessen eingegangen wird. Ein weinendes Kind, das sich noch nicht von seinen Eltern trennen kann, zwingt man nicht dazu sich zu trennen. Man baut eine sichere Bindung auf, ist für das Kind nachvollziehbar und fair und versucht dann den elterlichen Kontakt ausschleichen zu lassen. Dafür muss man sich Zeit nehmen und auch durchaus Rückschläge einkalkulieren. Individualität ist hier gefragt, kein erprobtes „das klappt seit 43 Jahren – das machen wir auch weiterhin so!“

Ausschlaggebend für das kindliche Vertrauen in die neue Bezugsperson ist das elterliche Vertrauen in die Bezugsperson. Denn natürlich merken unsere Kinder was wir fühlen. Wenn wir jemandem nicht vertrauen, wie soll es dann unser Kind? Dabei ist die innere Haltung maßgeblich, denn die Kinder spüren genau was wir empfinden – zum Teil bevor wir es selbst artikulieren können. Wie soll ich mit gutem Gewissen den Raum verlassen, wenn ich nicht weiß, ob man die Bedürfnisse meines Kindes achtet und beachtet? Ich muss dieses Wissen und Vertrauen auch als Erwachsener erlangen und es immer wieder bestätigt wissen.
Natürlich müssen gewisse Abläufe in Institutionen eingehalten werden und natürlich ist es nicht immer leicht alles in den Alltag zu integrieren. Aber wenn wir mit Individuen arbeiten, dann braucht es auch individuelle Abläufe und flexible Personen, die reflektieren wollen. Kommunikation zwischen Eltern und anderen Bezugspersonen für das Kind sollte nie schwierig sein, denn man muss eine gemeinsame Ebene finden und das gleiche Ziel haben: Ein Kind, dass sich mit Freude in die neue Gruppe integriert und sich wohlfühlt. Selbstständigkeit, Geborgenheit, Vertrauen.
Manche Eltern neigen vielleicht zur Übervorsicht, andere Eltern hingegen agieren eher passiv oder sehen das Ganze deutlich entspannter. Sie haben jedoch alle eines gemeinsam: Ein Kind und einen langen Weg durch unterschiedliche Institutionen. Der Beginn dieses Weges ist ausschlaggebend und prägend, daher sollte es ein Anliegen aller sein eine möglichst empathische Eingewöhnung zu forcieren.

Kinder. Eltern. Betreuungspersonal. Sie alle brauchen Vertrauen. Sie alle brauchen Bauchgefühl. Es muss jedoch stets ein Miteinander sein, eine kommunikative und ehrliche Ebene, die hilft diesen Schritt gut zu meistern.

Mir ist es wichtig, dass eines deutlich wird: Eine Institution muss immer nach gewissen Vorgaben und Routinen/Systemen ablaufen. Die Eingewöhnung eines Menschen in dieses System muss jedoch individuell erfolgen. Es kann kein Schema F geben. Zumindest nicht, wenn wir bewusst auf jedes Kind eingehen wollen. Bindung garantiert uns und unserem Kind, dass die Entwicklung positiv verläuft und man stets im Gespräch bleibt. Daher darf Bindung nicht nur in den eigenen 4 Wänden wichtig sein, sondern muss auch im Kindergarten gelebt werden. Weil es eben nicht um eine „Fremd“-Betreuung geht.

Vertrauen – Bindung – Kommunikation 

(Copyright dieses Textes liegt ausschließlich bei mir. Bei Wiederverwendung bitte ich um Namensnennung. S. Buiting)

Samstag, 10. Januar 2015

Stormy weather in Austria

Es stürmt, windet und schwankt zwischen 0 und 15 Grad. Wer auch immer solches Wetter braucht: ich nicht, danke. 

Da erinnere ich mich doch lieber an diese Tage zurück...
(Obsteig, Tirol)

Donnerstag, 8. Januar 2015

Enkeldecke

Nun verpasse ich mal wieder den Creadienstag, aber es hilft ja nichts. Wenig Zeit in Kombination mit fieser Krankheit strecken mich nieder, so dass ich sogar ein Weihnachtsprojekt noch nachtragen muss. Für meine Schwiegermutter gab es eine kuschelige Enkeldecke mit bunten Ecken.


Das Muster ist ein strickähnliches Rippenmuster (nach nurnichtdenfadenverlieren, mal wieder ;) ), gehäkelt mit einer riesigen 12er Nadel und Wolle der Stärke 10-12 in Alaska Marine. Knappe 3 Abende habe ich gebraucht, um eine Länge zu erreichen mit der man Enkelkinder hoffentlich gut einkuscheln kann.

Nun müsste ich mal endlich die Stulpen oder das Schultertuch fertig stellen.... Schenkt mir jemand Zeit? Ein bisschen? ;)