Mittwoch, 28. Januar 2015
Dienstag, 13. Januar 2015
Eingewöhnung: Vertrauen - Bindung - Kommunikation
Einer der größten Schritte in der kindlichen Entwicklung
(und auch in der elterlichen Entwicklung) ist wohl die Eingewöhnung in eine
Kita, Krippe oder den Kindergarten. Von den Eltern lösen, neue Kontakte knüpfen,
soziales Verhalten in unterschiedlichen Gruppen üben und neue Anreize kennenlernen
ist in diesem Schritt inbegriffen.
Nun ist dies die positivste Auffassung was eine
Kita/Krippe/Kindergarten für unser Kind bedeuten kann. Negativ betrachtet kann
man sagen, dass dieser Schritt Angst, Unsicherheit und Instabilität bedeuten
kann. Die negative Auffassung wird vor allem durch einen Punkt beeinflusst: Die
Eingewöhnung.
Die Eingewöhnungszeit ist die Zeit, in der das Kind langsam
und in Sicherheit lernt sich von den Eltern zu entfernen und in einem
geschützten Raum mit neuen Bezugspersonen Erfahrungen sammelt. Um dies
überhaupt erst zu ermöglichen ist es wichtig, dass Bezugspersonen wirklich das
sind wofür sie stehen: Sie sollen Bezug zum Kind haben und Bezug nehmen auf die
Bedürfnisse des Kindes.
Die Individualität der Kinder bestimmt daher das Tempo der
Eingewöhnung. Es muss Zeit zum Beobachten und Abwägen sein, es muss genauso
Zeit sein um alle kennenzulernen. Es müssen Angebote an das Kind erfolgen und es
muss Zeit gegeben werden sich sicher zu fühlen.
Es wird vor allem eines jetzt schon ersichtlich: Der Aufbau
einer guten Beziehung zwischen Bezugsperson und Kind erfolgt nicht in 5 min.
Stufe für Stufe muss man miteinander gehen, immer in dem Wissen, dass dieses
Projekt sehr zerbrechlich sein kann. Das bedeutet eben auch, dass eine
Eingewöhnung nicht darin besteht das Kind direkt eine Stunde mit der neuen
Bezugsperson allein zu lassen, egal ob es schreit oder lacht. Feinfühliges und
empathisches Verhalten sind hier wichtige Schlagwörter:
„ >>Feinfühliges Verhalten<< der Bezugsperson
besteht darin, dass diese in der Lage ist, die Signale des Kindes wahrzunehmen
(z.B. sein Weinen), sie richtig zu interpretieren (z.B. als Suche nach Nähe und
Körperkontakt) und sie auch angemessen und prompt zu befriedigen. Dies
geschieht in den vielfältigen alltäglichen Interaktionen unzählige Male. Der
Säugling entwickelt häufiger zu derjenigen Bezugsperson eine sichere Bindung,
die durch ihr Pflegeverhalten seine Bedürfnisse feinfühlig in der oben
beschriebenen Art und Weise befriedigt. Werden dagegen die Bedürfnisse in den
Interaktionen mit der Bezugsperson gar nicht oder inkonsistent (...)
beantwortet, entwickelt sich häufiger eine unsichere Bindung.“ (Karl Heinz
Brisch, Bindungsstörungen, S. 36f)
Das bedeutet schlichtweg: Das Kind muss die Sicherheit
haben, dass auf seine Bedürfnisse immer, ohne Ausnahme, angemessen eingegangen
wird. Ein weinendes Kind, das sich noch nicht von seinen Eltern trennen kann,
zwingt man nicht dazu sich zu trennen. Man baut eine sichere Bindung auf, ist
für das Kind nachvollziehbar und fair und versucht dann den elterlichen Kontakt
ausschleichen zu lassen. Dafür muss man sich Zeit nehmen und auch durchaus
Rückschläge einkalkulieren. Individualität ist hier gefragt, kein erprobtes
„das klappt seit 43 Jahren – das machen wir auch weiterhin so!“
Ausschlaggebend für das kindliche Vertrauen in die neue
Bezugsperson ist das elterliche Vertrauen in die Bezugsperson. Denn natürlich
merken unsere Kinder was wir fühlen. Wenn wir jemandem nicht vertrauen, wie
soll es dann unser Kind? Dabei ist die innere Haltung maßgeblich, denn die
Kinder spüren genau was wir empfinden – zum Teil bevor wir es selbst
artikulieren können. Wie soll ich mit gutem Gewissen den Raum verlassen, wenn
ich nicht weiß, ob man die Bedürfnisse meines Kindes achtet und beachtet? Ich
muss dieses Wissen und Vertrauen auch als Erwachsener erlangen und es immer
wieder bestätigt wissen.
Natürlich müssen gewisse Abläufe in Institutionen eingehalten
werden und natürlich ist es nicht immer leicht alles in den Alltag zu
integrieren. Aber wenn wir mit Individuen arbeiten, dann braucht es auch
individuelle Abläufe und flexible Personen, die reflektieren wollen.
Kommunikation zwischen Eltern und anderen Bezugspersonen für das Kind sollte
nie schwierig sein, denn man muss eine gemeinsame Ebene finden und das gleiche
Ziel haben: Ein Kind, dass sich mit Freude in die neue Gruppe integriert und
sich wohlfühlt. Selbstständigkeit, Geborgenheit, Vertrauen.
Manche Eltern neigen vielleicht zur Übervorsicht, andere
Eltern hingegen agieren eher passiv oder sehen das Ganze deutlich entspannter.
Sie haben jedoch alle eines gemeinsam: Ein Kind und einen langen Weg durch
unterschiedliche Institutionen. Der Beginn dieses Weges ist ausschlaggebend und
prägend, daher sollte es ein Anliegen aller sein eine möglichst empathische
Eingewöhnung zu forcieren.
Kinder. Eltern. Betreuungspersonal. Sie alle brauchen
Vertrauen. Sie alle brauchen Bauchgefühl. Es muss jedoch stets ein Miteinander
sein, eine kommunikative und ehrliche Ebene, die hilft diesen Schritt gut zu
meistern.
Mir ist es wichtig, dass eines deutlich wird: Eine
Institution muss immer nach gewissen Vorgaben und Routinen/Systemen ablaufen.
Die Eingewöhnung eines Menschen in dieses System muss jedoch individuell
erfolgen. Es kann kein Schema F geben. Zumindest nicht, wenn wir bewusst auf
jedes Kind eingehen wollen. Bindung garantiert uns und unserem Kind, dass die
Entwicklung positiv verläuft und man stets im Gespräch bleibt. Daher darf
Bindung nicht nur in den eigenen 4 Wänden wichtig sein, sondern muss auch im
Kindergarten gelebt werden. Weil es eben nicht um eine „Fremd“-Betreuung geht.
(Copyright dieses Textes liegt ausschließlich bei mir. Bei Wiederverwendung bitte ich um Namensnennung. S. Buiting)
Samstag, 10. Januar 2015
Stormy weather in Austria
Es stürmt, windet und schwankt zwischen 0 und 15 Grad. Wer auch immer solches Wetter braucht: ich nicht, danke.
Da erinnere ich mich doch lieber an diese Tage zurück...
Donnerstag, 8. Januar 2015
Enkeldecke
Nun verpasse ich mal wieder den Creadienstag, aber es hilft ja nichts. Wenig Zeit in Kombination mit fieser Krankheit strecken mich nieder, so dass ich sogar ein Weihnachtsprojekt noch nachtragen muss. Für meine Schwiegermutter gab es eine kuschelige Enkeldecke mit bunten Ecken.
Das Muster ist ein strickähnliches Rippenmuster (nach nurnichtdenfadenverlieren, mal wieder ;) ), gehäkelt mit einer riesigen 12er Nadel und Wolle der Stärke 10-12 in Alaska Marine. Knappe 3 Abende habe ich gebraucht, um eine Länge zu erreichen mit der man Enkelkinder hoffentlich gut einkuscheln kann.
Nun müsste ich mal endlich die Stulpen oder das Schultertuch fertig stellen.... Schenkt mir jemand Zeit? Ein bisschen? ;)
Abonnieren
Posts (Atom)