Samstag, 18. Oktober 2014

Studentenleben, Badezimmerbombardement und ein gutes Glas Wein

Es hat mich wieder gepackt - voll im Griff sozusagen. Das Studentendasein.

Nein, das bedeutet nicht um 12 Uhr aufstehen und 2 Stunden im Hörsaal zu schlafen. Neiiiin, auch nicht mit dem Bier in der Hand ein Seminar zu betreten. Und einfach nicht erscheinen bedeutet es schon dreimal nicht. Zumindest für mich in diesem Jahr ;)

Ich gebe zu, gerade zu Beginn meiner Unizeit war das so manches mal anders. Ich war zwar immer recht brav in Vorlesungen und habe Seminare zu 90% mit meiner Anwesenheit beehrt, aber gleichzeitig war ich auch gerne abends weg oder auf einen Nachmittagsdrink bei Freund_Innen. Das Thema hat sich durch einen Wohnortwechsel und Familienzuwachs drastisch geändert, so dass ich nur noch ein Mindestmaß an Präsenzzeit schaffe und sehr viel in der Nacht/am Wochenende nacharbeite. Gleichzeitig bin ich auch kaum noch auf Partys oder in Bars anzutreffen, weil es mir meistens zu anstrengend ist dafür eine knappe Stunde Fahrtweg in Kauf zu nehmen.
Nun hat sich zumindest letzteres ein bisschen geändert. Durch viele nette Freund_Innen bin ich in letzter Zeit sehr oft eingeladen worden und so musste ich eines feststellen: Der Vorbereitungsplan ändert sich sehr!

Früher habe ich um 18 Uhr eine SmS erhalten wo ich um 20 Uhr sein sollte. Kurz in's Bad, Ausgehtauglichkeit erreichen und dann fahren. Nach dem letzten Bus habe ich eigentlich nie geschaut, denn irgendwie kam ich doch immer nach Hause (oder ich bin eben gelaufen - eher abenteuerlicher Spaß manchmal). Heute kriege ich einen Monat vorher eine Info, damit ich mir einen Babysitter organisieren kann (respektive familienintern abspreche wer wann was macht). 2 Wochen vorher wird noch einmal auf das Datum hingewiesen. Eine Woche vorher sehe ich irgendeine spannende Veranstaltung und frage wer mit mir hingehen mag - werde dann postwendend daran erinnert ich wäre schon verplant. Uppsala. *pfeif*

Am Tag des Tages beginne ich um 16 Uhr gemeinsam mit meiner Tochter zu duschen. Während ich also versuchte möglichst schnell Haare zu waschen werde ich mit kleinen Wassereimern überschüttet/mit dem Schwamm an den Füßen gekitzelt/10 mal gefragt, ob "darf ich auch?" zur Diskussion steht. Um 17 Uhr föhne ich meine Haare, die Haare des auch geduschten Hasen und drehe uns beiden vielleicht auch noch Papilloten in's Haar. Während ich mich schminke folgt ein Fragenbombardement:

"Was machst du da?"
"Muss das sein?"
"Findest du bunte Nägel toll?"
"Darf ich das auch?"

Bin ich soweit fertig ist es kurz vor 19 Uhr. Während ich aus einem Buch vorlese ziehe ich mich simultan um und warte nur noch auf die Ablöse. Sobald diese erfolgt flitze ich zum Bus, um dann gegen 20 Uhr endlich da zu sein. Knappe 4 Stunden Vorbereitungszeit sind noch nie so schnell vergangen. Und irgendwie wird dadurch so manch ein Abend zur richtigen Anstrengung (auch wenn es ansonsten wirklich viel Spaß macht!). Der Wohnort spielt dabei natürlich auch eine große Rolle, weil viel Stress wegfallen würde, wenn wir in der Stadt wohnen würden.

Nach einer Woche mit mehreren solcher Abenden (garniert mit 2 vollen Unitagen und einem renovierten Schlafzimmer) sage ich heute: Ich brauche Erholung! Puh! Ich geh nun die Füße hochlegen. Und genieße morgen in aller Ruhe mein sonst so "langweiliges" Familienleben ;)

Ps.: Ich füge es falls mal an: Ich bereue nichts. Weder die Änderungen, die ein Familienleben so mit sich bringt, noch das "plus" an Stress. Ich bereue auch nicht, dass es früher anders war. Es ist lediglich eine Feststellung. Mit einem kleinen Augenzwinkern. Ganz klein ;) Veränderungen gehören zum Leben und ich genieße das. Anders wäre es doch auch langweilig. Oder nicht?

In diesem Sinne: Prost!

Fast so gut wie ein Glas Wein ;) aber eher Alltag

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