Mittwoch, 7. März 2012

Die Zeitplanungsunterschiede mit einem Kind

Vergleichen wir mal:
Vor dem Kind:
30 min. für Haare, Make-up und Kleidungsauswahl. Schuhe waren möglichst elegant, Kleidung schick. Den Bus erreichte ich oft joggend, eine Tasche mit Laptop, einem kleinen Essen und dem Handy reichte vollkommen aus. Unterwegs mit einer Freundin treffen, einen Kaffee-to-go holen und schnell in das jeweilige Seminar hetzen. Das Ende kaum erwarten können. Danach mit einer anderen Freundin noch schnell einen Kaffee getrunken und dann wieder nach Hause fahren. Zuhause entspannt kochen, gemeinsam essen, einen Film gucken. Schlafen wollen.

Mit Kind: 150 min. für meine Haare, ihre Haare, mein Make-up, meine Kleidungswahl, ihre Kleidungswahl. Schuhe sind meist eher praktisch, aber immer noch umwelttauglich. Kleidung wird bis zur Abreise noch zweimal wegen Spuckflecken gewechselt. Zwischen Kleidung und Kind werden diverse Mullwindeln gestopft. An der Busshaltestelle stehe ich 10min vor allen anderen mit 3 Taschen. Eine für den Laptop, eine für das Wickelzubehör und eine für das Tragetuch. Die Busfahrt ist anstrengend. Kind will spielen, essen, spielen und wenn es geht alles gleichzeitig und gucken. Zielort ist zuerst der Treffpunkt mit der jeweiligen Tante. Kind wird übergeben, alles wichtige binnen 5 min. geklärt. Danach geht es zum Seminar, einmal quer durch die Stadt. Kurz vor dem Seminarraum: Der rettende Kaffeeautomat, der für 65Cent vollkommen überzuckerten Kakaokaffee anbietet. Angenommen. Schnell in den Raum und neben die Freundinnen gesetzt. Sitzend bemerke ich einen Spuckfleck auf der Bluse. Auf der Tasche krame ich schnell den obligatorischen Dekoschal. Nach dem Seminar wird kurz mit einer Freundin geplaudert und die Reise durch die ganze Stadt beginnt wieder. Bei der Tante wird das Kind geherzt, man hört sich diverse Ratschläge an, jauchzt vor Glück, wenn der eigene Mann kommt, um uns abzuholen. In den Autositz sinken. Schlafen wollen.

Man bemerkt die Unterschiede kaum, nicht wahr? Zumindest eines haben die beiden Konzepte gemeinsam: Am Ende des Tages hat man ein unstillbares Bedürfnis nach Schlaf.

Die Zeitplanung kommt durch ein Kind also erst einmal sehr durcheinander. Es wird stressig und in manchen Momenten wird es kaum vereinbar oder zehrt sehr an den Nerven. Durch gute Helfer erspart man sich jedoch viel Stress. Kann man die Tante direkt am Seminarraum treffen spart man sicherlich 30min. für den vorherig eingeplanten Fußweg ein. Ruft man die Freundin an, dass sie vom Bäcker doch bitte einen Kaffee mitnehmen soll kann man auch dies gemeinsam genießen. Hat man eine zweite Bluse in der Tasche ist der Spuckfleck nicht mehr so wild. Ein zweites Paar Schuhe bietet die Möglichkeit zum einen sicher zum Bus zu kommen, um danach mit schönen Schuhen im Seminarraum zu glänzen.

Es ist ein kleiner Spagat, aber es ist möglich.

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